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2008-12-05 Baden-Württemberg fördert freie Theater mit 1,1 Millionen Euro
#1
von Forumsleitung • Forumsleitung | 2.035 Beiträge
2008-12-05 Baden-Württemberg fördert freie Theater mit 1,1 Millionen Euro
in 2008 05.12.2008 20:57von Forumsleitung • Forumsleitung | 2.035 Beiträge
Land Baden-Württemberg fördert freie Theater mit zusätzlich 1,1 Millionen Euro
Die Aufbruchsstimmung war mit Händen zu greifen: Weit über 100 Vertreter der freien Tanz- und Theaterszene Baden-Württembergs reflektierten, diskutierten und vernetzten sich an zwei vollgepackten Tagen im Stuttgarter Theaterhaus. Das Ergebnis: viele gute Ideen, Wünsche und Forderungen an die kulturpolitischen Entscheidungsträger auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Die beste Nachricht kam zum Schluss: Katrin Schütz von der CDU-Landtagsfraktion und Heiderose Berroth (FDP) verkündeten die Absicht des Landes, das freie Theater in Baden-Württemberg ab 2009 mit insgesamt 1.461.000 Euro, also 1.100.000 Euro mehr als bisher, zu fördern.
Alexander Opitz, Geschäftsführer des Landesverbands Freier Theater, dankte der Landesregierung und dem Kunstministerium, insbesondere auch Staatssekretär Dr. Dietrich Birk, für ihre Unterstützung und die außerordentlich konstruktive Zusammenarbeit.
Das Treffen markierte in vielerlei Hinsicht einen Neubeginn. Denn es stellte das erste Forum der Kulturschaffenden auf Landesebene dar, wie es bei dem großen, vom Fonds Darstellende Künste organisierten Symposium 2006 in Berlin angeregt worden war. Eröffnet wurde das zweitägige Symposium im Theaterhaus mit einem Impulsreferat des Vorsitzenden des Fonds Darstellende Künste, Jürgen Flügge. Er nutzte die Gelegenheit zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für die freie Szene als unverzichtbare Säule der deutschen Theaterlandschaft. Im Namen seiner Bundesorganisation appellierte er eindringlich an die Kommunen, ihrer Verantwortung als Förderverantwortliche vor Ort nachzukommen.
Die beiden Veranstaltungstage waren geprägt von einem Wechsel zwischen den nach Sparten getrennten Arbeitssitzungen und der öffentlichen Diskussion im Plenum. Vier Gruppen führten die Vielfalt der freien Szene vor Augen: Kinder- und Jugendtheater, Figuren- , Material- und Objekttheater, Tanz sowie Sprech- und Musiktheater. In den Diskussionen wurde die unzureichende Finanzierung bewusst nur gestreift. Gesucht waren vor allem Ideen für organisatorische oder rechtliche Veränderungen, die spürbare Verbesserungen versprechen. Ganz oben auf der Wunschliste: eigene Produktions- und Spielstätten ausschließlich für freies Theater, Unterricht im Fach "Darstellendes Spiel" wie in allen anderen Bundesländern, der personelle Ausbau des Landesverbandes als Kompetenzzentrum für die freie Szene oder Theaterentwicklungspläne, für die sich auch Prof. Wolfgang Schneider von der Universität Hildesheim stark machte. Im Mittelpunkt und durchaus kontrovers diskutiert stand aber vor allem Strukturelles.
Die Kulturschaffenden forderten eine umfassende Neuausrichtung: weg von der reinen Projektförderung hin zu einem erweiterten Instrumentarium von der Konzeptions- über die Gastspiel- bis hin zur Spielstätten-Förderung. Denn in der Regel reichen die Fördergelder nicht aus, um eine neue Produktion häufiger zu zeigen, geschweige denn in anderen Städten - und somit mehr als nur symbolische Einnahmen zu erzielen. Zudem fehlen bislang in Baden-Württemberg große Produktionszentren und Spielstätten nach dem Vorbild von Kampnagel in Hamburg, dem Pumpenhaus Münster oder den Sophiensaelen in Berlin.
Dass die eindrücklich vorgetragenen Analysen und Ziele die kulturpolitischen Adressaten wirklich nachdenklich stimmten, wurde in den Podiumsdiskussionen deutlich. In der ersten Runde waren dies die Kulturamtsleiter aus Mannheim, Freiburg, Konstanz und Stuttgart sowie Ministerialrat Hans Peter Radolko aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Weitere Plenumsrunden legten den Fokus auf die Stiftungen (Ralf Krebstakies, Bundesverband Deutscher Stiftungen / Martin Berg, Goethe Institut / Jürgen Flügge, Fonds Darstellender Künste / Petra von Olschowski, Kunststiftung Baden-Württemberg), auf die Spielstätten (Amelie Deuflhard, Kampnagel / Siegfried Dittler, E-Werk Freiburg / Katja Spieß, FITZ Stuttgart), die kulturelle Bildung (Stefanie Oberhoff, Figurentheater Stuttgart / Andrea Marton, Tanz und Schule München / Renate Breitig, Theater und Schule, Berlin) sowie auf die Kulturpolitik der Landtagsfraktionen. In dieser Schlussdiskussion wurde nicht nur die Erhöhung der Fördergelder verkündet, sondern auch eine Aktualisierung der Kunstkonzeption des Landes in Aussicht gestellt. Viele der im Theaterhaus versammelten Repräsentanten äußerten ausdrücklich Verständnis und Sympathie für die detailliert präsentierten Arbeitsergebnisse und Forderungen. Forderungen, die nun dank der zusätzlichen Mittel teilweise verwirklicht werden können.
Quelle: Theaterkanal
Die Aufbruchsstimmung war mit Händen zu greifen: Weit über 100 Vertreter der freien Tanz- und Theaterszene Baden-Württembergs reflektierten, diskutierten und vernetzten sich an zwei vollgepackten Tagen im Stuttgarter Theaterhaus. Das Ergebnis: viele gute Ideen, Wünsche und Forderungen an die kulturpolitischen Entscheidungsträger auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Die beste Nachricht kam zum Schluss: Katrin Schütz von der CDU-Landtagsfraktion und Heiderose Berroth (FDP) verkündeten die Absicht des Landes, das freie Theater in Baden-Württemberg ab 2009 mit insgesamt 1.461.000 Euro, also 1.100.000 Euro mehr als bisher, zu fördern.
Alexander Opitz, Geschäftsführer des Landesverbands Freier Theater, dankte der Landesregierung und dem Kunstministerium, insbesondere auch Staatssekretär Dr. Dietrich Birk, für ihre Unterstützung und die außerordentlich konstruktive Zusammenarbeit.
Das Treffen markierte in vielerlei Hinsicht einen Neubeginn. Denn es stellte das erste Forum der Kulturschaffenden auf Landesebene dar, wie es bei dem großen, vom Fonds Darstellende Künste organisierten Symposium 2006 in Berlin angeregt worden war. Eröffnet wurde das zweitägige Symposium im Theaterhaus mit einem Impulsreferat des Vorsitzenden des Fonds Darstellende Künste, Jürgen Flügge. Er nutzte die Gelegenheit zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für die freie Szene als unverzichtbare Säule der deutschen Theaterlandschaft. Im Namen seiner Bundesorganisation appellierte er eindringlich an die Kommunen, ihrer Verantwortung als Förderverantwortliche vor Ort nachzukommen.
Die beiden Veranstaltungstage waren geprägt von einem Wechsel zwischen den nach Sparten getrennten Arbeitssitzungen und der öffentlichen Diskussion im Plenum. Vier Gruppen führten die Vielfalt der freien Szene vor Augen: Kinder- und Jugendtheater, Figuren- , Material- und Objekttheater, Tanz sowie Sprech- und Musiktheater. In den Diskussionen wurde die unzureichende Finanzierung bewusst nur gestreift. Gesucht waren vor allem Ideen für organisatorische oder rechtliche Veränderungen, die spürbare Verbesserungen versprechen. Ganz oben auf der Wunschliste: eigene Produktions- und Spielstätten ausschließlich für freies Theater, Unterricht im Fach "Darstellendes Spiel" wie in allen anderen Bundesländern, der personelle Ausbau des Landesverbandes als Kompetenzzentrum für die freie Szene oder Theaterentwicklungspläne, für die sich auch Prof. Wolfgang Schneider von der Universität Hildesheim stark machte. Im Mittelpunkt und durchaus kontrovers diskutiert stand aber vor allem Strukturelles.
Die Kulturschaffenden forderten eine umfassende Neuausrichtung: weg von der reinen Projektförderung hin zu einem erweiterten Instrumentarium von der Konzeptions- über die Gastspiel- bis hin zur Spielstätten-Förderung. Denn in der Regel reichen die Fördergelder nicht aus, um eine neue Produktion häufiger zu zeigen, geschweige denn in anderen Städten - und somit mehr als nur symbolische Einnahmen zu erzielen. Zudem fehlen bislang in Baden-Württemberg große Produktionszentren und Spielstätten nach dem Vorbild von Kampnagel in Hamburg, dem Pumpenhaus Münster oder den Sophiensaelen in Berlin.
Dass die eindrücklich vorgetragenen Analysen und Ziele die kulturpolitischen Adressaten wirklich nachdenklich stimmten, wurde in den Podiumsdiskussionen deutlich. In der ersten Runde waren dies die Kulturamtsleiter aus Mannheim, Freiburg, Konstanz und Stuttgart sowie Ministerialrat Hans Peter Radolko aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Weitere Plenumsrunden legten den Fokus auf die Stiftungen (Ralf Krebstakies, Bundesverband Deutscher Stiftungen / Martin Berg, Goethe Institut / Jürgen Flügge, Fonds Darstellender Künste / Petra von Olschowski, Kunststiftung Baden-Württemberg), auf die Spielstätten (Amelie Deuflhard, Kampnagel / Siegfried Dittler, E-Werk Freiburg / Katja Spieß, FITZ Stuttgart), die kulturelle Bildung (Stefanie Oberhoff, Figurentheater Stuttgart / Andrea Marton, Tanz und Schule München / Renate Breitig, Theater und Schule, Berlin) sowie auf die Kulturpolitik der Landtagsfraktionen. In dieser Schlussdiskussion wurde nicht nur die Erhöhung der Fördergelder verkündet, sondern auch eine Aktualisierung der Kunstkonzeption des Landes in Aussicht gestellt. Viele der im Theaterhaus versammelten Repräsentanten äußerten ausdrücklich Verständnis und Sympathie für die detailliert präsentierten Arbeitsergebnisse und Forderungen. Forderungen, die nun dank der zusätzlichen Mittel teilweise verwirklicht werden können.
Quelle: Theaterkanal
zuletzt bearbeitet 05.12.2008 20:57 |
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