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2018-03-22 Fachtagung: Die Bedeutung v. Kunst u. Kultur f. eine nachhaltige Entwicklung von Städten u. Regionen

in 2018 15.01.2018 14:29
von Pressestelle • Moderator | 901 Beiträge

Die Bedeutung von Kunst und Kultur für eine nachhaltige Entwicklung von Städten und Regionen
Fachtagung


Wenn es um das Thema „Nachhaltigkeit“ geht, denken wir vor allem an Fragen der Umwelt, der Mobilität, des Ressourcenverbrauchs und der Energieeinsparung, z.B. beim umweltgerechten Bauen. Seit der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1995-1998) ist eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie außer den ökologischen und ökonomischen auch noch die sozialen Belange in Einklang bringt – z.B. Klimaschutz, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit. Doch was ist mit der Kultur? Welchen Beitrag kann und muss sie für eine nachhaltige Entwicklung in Stadt und Regionen leisten?

Seit 1992 gab es verschiedene Bestrebungen, die kulturelle Dimension und Bedeutung für die Nachhaltigkeit herauszuarbeiten und in Fachtagungen und verschiedenen Schriften vorzustellen. So gab es bereits 1998 ein von der UNESCO herausgegebenes Papier über „The Power of Culture – Aktionsplan über Kulturpolitik für Entwicklung“.

Aktuell hat der UNESCO-Weltbericht „Kultur: Urbane Zukunft“ aufgezeigt, wie Kultur Städte nachhaltiger, sicherer und belastbarer machen kann. „Kultur ist die DNA einer Stadt. Kulturelles Erbe trifft hier auf zeitgenössische Kunst und Kultur. Zusammen sind sie der Herzschlag urbaner Weiterentwicklung und Innovation. In Städten kommen Menschen zusammen, um sich auszutauschen, Neues zu kreieren und produktiv zu sein. Städte sind Treiber menschlicher Entwicklung. Kultur muss deshalb integraler Bestandteil von Stadtentwicklungsstrategien sein, um urbane Räume nachhaltig zu entwickeln und ihren Einwohnern eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen”, fordert Prof. Dr. Karin von Welck, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.

In dieses Thema wollen wir mit unserer Tagung auf zwei Ebenen einsteigen. Dr. Oliver Parodi, tätig im Forschungsbereich Nachhaltigkeit und Umwelt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Leiter der Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit und des Reallabors „Quartier Zukunft – Labor Stadt“: ein Projekt, das ein ganzes Stadtquartier und seine Menschen fit machen will für die Zukunft mit der Fragestellung „Wie können wir heute und morgen in der Stadt gut leben?“. Dabei geht es um das Schaffen neuer Lebensqualitäten für die Menschen im Viertel. Die Stadt wird angetippt und ermutigt zu einer Kultur der Nachhaltigkeit, die im Fühlen, Denken und Handeln ins Leben der Menschen kommt und dies unter Einbeziehung der Kultur.

Am Vormittag wird Herr Dr. Parodi aus philosophischer Sicht über kulturelle Hintergründe und aktuelle Stadtentwicklungen berichten. Am Nachmittag wird er konkret über die Arbeit im Reallabor „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ Einzelheiten, Bestandteile, Bedingungen, Erfahrungen usw. berichten, praktische Hinweise geben und diese in den anschließenden Workshop mit einfließen lassen.

In ähnlicher Weise aktiv ist Davide Brocchi, Sozial- und Kulturwissenschaftler, der sich seit vielen Jahren mit dem Thema „Nachhaltigkeit als kulturelle Herausforderung“ befasst.

Neben einer langjährigen Lehrtätigkeit an der Leuphana-Universität Lüneburg über die „Kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit“ hat er u.a. das Netzwerk Kulturattac innerhalb der NGO Attac Deutschland gegründet, die Konzeption und Organisation des „Festivals der Kulturen für eine andere Welt“ in Düsseldorf entwickelt, und er ist Initiator des jährlich stattfindenden „Tag des guten Lebens“, dem Kölner Sonntag der Nachhaltigkeit sowie des Projektes „Große Transformation im Kiez“ in Berlin.
Auch er wird am Vormittag einen einführenden Vortrag zur „Bedeutung von Kultur für die Nachhaltigkeit“ halten, um am Nachmittag konkret über die von ihm entwickelten und durchgeführten kulturellen Nachhaltigkeitsprojekte zu berichten.
Dabei geht es konkret um das Wie und vor allem auch darum, wie die Bürger mit eingebunden werden, um aktive Mitwirkende in diesen Projekten zu sein.


Programm:

10.00 Uhr Vortrag und anschl. Diskussion
Dr. Oliver Parodi „Von Unkultur und nachhaltiger Stadtentwicklung“

11.15 Uhr Vortrag und anschl. Diskussion
Davide Brocchi „Bedeutung von Kultur für die Nachhaltigkeit“

12.30 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr Kurzvorstellung der Projekte
„Quartier Zukunft – Labor Stadt“ (Dr. Oliver Parodi) und
„Festival der Kulturen für eine andere Welt“ / „Tag des guten Lebens“ (Davide Brocchi)

14.00 Uhr anschließend Arbeit in Workshops

16.00 Uhr geplantes Ende

Eine Kooperationsveranstaltung des Kulturbüro Rheinland-Pfalz und der ISSO|academy Koblenz.
Mit Unterstützung der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) Rheinland-Pfalz.


Zur Seminarübersicht:
https://kulturseminare.de/seminare/seminaruebersicht/

Auf einen Blick

Do, 22.03.2018, 10.00 – 16.00
Koblenz, Dreikönigenhaus
Max. 60 Teilnehmer
Teilnahmegebühr: 30,00 €

Referent
Davide Brocchi


Dipl. Sozialwissenschaftler, Publizist, Forscher, Transformationsmanager und Lehrbeauftragter. Im Fokus seiner Arbeit stehen die kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit, die Bildung unkonventioneller Bündnisse sowie die urbane Transformation als partizipativer Prozess. Er studierte Sozialwissenschaften, Politik, Psychologie und Philosophie unter anderem bei Prof. Umberto Eco an der Universität Bologna. Er ist Initiator des seit 2003 jährlichen "Festivals der Kulturen für eine andere Welt" in Düsseldorf und des jährlich stattfindenden "Tag des guten Lebens: Kölner Sonntag der Nachhaltigkeit".

Dr. Oliver Parodi

Philosoph und Bauingenieur am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT. Geschäftsführung des KIT-Zentrums Mensch und Technik sowie die Leitung der Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit. Als Leiter des Reallabors “Quartier Zukunft – Labor Stadt” und des “Reallabor 131: KIT findet Stadt” liegt ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit in der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung und Stadtentwicklung. Herzensangelegenheiten sind des Weiteren Forschungen zu und für eine Kultur der Nachhaltigkeit sowie die Entwicklung und Etablierung einer „Personalen Nachhaltigkeit“ in Forschung und Lehre.

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