Programminformation | Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel
Darstellende Künste



1. Der Choreograph, Performer und Pädagoge Martin Nachbar fragt in seiner Tanzlabor-Werkstatt: »Woher kommt das Neue?« Wie viele Wiederholungen des Gleichen braucht es, um das Andere zu finden? Wie viel Freiheit ist nötig, um das Unbekannte zu entdecken? Zunächst werden zum Teil strenge und auf Wiederholung ausgelegte Improvisationsregeln ausprobiert, besprochen und diskutiert, um anschließend einen Score für einen längeren Versuchsaufbau zu entwickeln. In den entstehenden Handlungsräumen können die Teilnehmer_innen Bekanntes neu oder gar Neues entdecken. Wann fühlt sich etwas neu an und wie ist es entstanden? Ist es wiederholbar oder bleibt es im Fluss der Improvisation einmalig?

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2. »Why are people so afraid of new ideas? The old ones scare me!« (John Cage) Das stellt auch der freischaffende Künstler und Szenograf Fred Pommerehn immer wieder fest. Er richtet darum für die Teilnehmer_innen seiner Installations-Werkstatt ein Labor ein, um sich praktisch diesen und anderen Fragen zu nähern: Wie wird aus einem abstrakten Gedanken, einer Idee, etwas Reales – gemacht aus Holz oder Metall, zusammengehalten durch Schrauben und Bolzen? Welche Prozesse sind es, die eine Idee so transformieren, dass sie Gestalt annimmt in der realen Welt und mit ihr in Interaktion tritt?

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3. Melanie Hinz, Professorin für »Bildende und performative Künste in der Kulturarbeit«, hat ein Labor entworfen, das ein Wissens-Archiv zum Begriff der Partizipation entwickeln wird: Welches Know-How haben wir uns über kollektive Arbeitsformen und partizipative künstlerische Strategien erarbeitet? Mit wem partizipieren wir und mit wem nicht? Wer agiert und wer schaut zu? Wie eng oder offen sind die Möglichkeiten der Beteiligung hinsichtlich der Gestaltung von Arbeitsprozessen, Projektinhalten und künstlerischen Formen? Ziel ist es, im Labor ein Wissens-Archiv herzustellen, das von partizipativen Verfehlungen, konkreten Arbeits- und Spielaufgaben und theoretischen Konkretisierungen des Begriffs Partizipation erzählt.

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4. »Was (er-) proben wir, wenn wir proben?« Zu dieser Frage wird künstlerisch arbeiten, wer sich ins Labor der Performerin Eva Plischke begibt: Es widmet sich der Probe als einer Zeit, einem Raum und einem Format künstlerischer Forschung, das den szenischen und performativen Künste eigen ist. Welches Wissen können wir darüber teilen, wie Künstler_innen Proben- oder Forschungsprozesse in der Kulturellen Bildung einrichten und gestalten? Inwiefern kann in künstlerischen Prozessen etwas er-probt werden, das über den Rahmen der Kunst hinausweist, nicht nur im Sinne individueller, sondern gerade auch politischer Dimensionen: die Verkörperung neuer gesellschaftlicher Rollen, das Entwerfen anderer Formen der Versammlung und Teilhabe, das Testen von Andersmöglichkeiten?

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Diese vier Labor-Werkstätten sind das Herzstück der Tagung »Anstecken!«, die sich mit dem Künstlerischen in der Kulturellen Bildung beschäftigen wird.

Mehr zu den Laboren, den Dozent_innen und zur Tagung insgesamt finden Sie hier: http://www.bundesakademie.de/programm/darstellende-kuenste/do/veranstaltung_details/dk32-15/


Kontakt:

Dr. Birte Werner
Bundesakademie für Kulturelle Bildung
Programmleiterin Darstellende Künste
Tel.: 05331-808-424
Fax: 05331-808-413
E-Mail: birte.werner@bundesakademie.de
Internet: www.bundesakademie.de