2013-01-29 Gründung Koalition der Freien Szene in Hamburg
2013-01-29 Gründung Koalition der Freien Szene in Hamburg
in 2013 21.01.2013 09:26von Forumsleitung • Forumsleitung | 2.035 Beiträge
Liebe Mitglieder und Freunde des DFT Hamburg,
wir laden Euch herzlich zur Gründung einer Koalition der Freien Szene in Hamburg ein. Unser erstes Treffen findet am 29. Januar 2013 um 19.30 Uhr auf Kampnagel (K2), Jarrestraße 20, statt.
Zum 1. Januar 2013 wurde in Hamburg die Kultur- und Tourismustaxe eingeführt, mit der einst „frisches Geld“ in den Kulturbereich fließen sollte. „...die Förderung einer vielfältigen und lebendigen Kulturszene ist zugleich eine der besten Formen der Tourismusförderung“ erklärte Kulturbehörden-Sprecher Enno Isermann dazu noch vor einem Jahr. Inzwischen ist klar: Nicht die Kultur, sondern die Marketingunternehmen der Stadt, der Sport und Events sollen in erster Linie von den zusätzlichen Einnahmen profitieren.
Für den Freien Bereich bleibt nicht mehr als ein „Elbkulturfonds“ in Höhe von bescheidenen 500.000 Euro für alle Kunstsparten. Zum Vergleich: Das Vorbild für diesen Fonds, der Berliner „Hauptstadtkulturfonds“ ist mit einem Volumen von etwa 10 Millionen Euro ausgestattet.
Wir brauchen eine Kulturpolitik, die die Bedeutung der freien Kulturszene in Hamburg erkennt und sie angemessen fördert. Vor diesem Hintergrund halten wir die Gründung einer Koalition der Freien Szene in Hamburg für wichtig, um ein Umdenken in der Hamburger Politik zu bewirken.
Also, steh auf, wenn Du Künstler bist und komm am 29. Januar zum Gründungstreffen einer „Koalition der Freien“ auf Kampnagel! Lasst uns gemeinsam Ideen und Vorschläge sammeln, um daraus Forderungen für eine neue Hamburger Kulturpolitik zu entwickeln.
Ablauf:
Begrüßung
Reden/Forderungen/Statements zur Situation
Pause
Gründung der „Koalition der Freien“
Wahl eines SprecherInnenrats, der die weitere Entwicklung der „Koalition der Freien“ übernimmt
Christophe Knoch, Sprecher der Koalition der Freien in Berlin, wird dabei sein und uns unterstützen.
Wer sich auf die Redeliste setzen möchte (Redezeit max. 3 Minuten), meldet sich bitte bei Sören Fenner, fenner@freie-theater-hamburg.de. Wer leider verhindert ist, die Aktion aber auf jeden Fall unterstützen möchte, schickt einfach eine Unterstützungsnote an fenner@freie-theater-hamburg.de, die wir dann im Internet veröffentlichen: koalition-der-freien.org
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Liebe Mitglieder und Freunde des DFT Hamburg,
wir reden über die Kultur- und Tourismustaxe. Wir gründen am 29sten auf Kampnagel mit anderen Verbänden und Organisationen die Hamburger Koalition der Freien. Seid dabei! Hier ein Blick über den Tellerrand zu den Berlinern, die schon seit längerer Zeit eine Koalition der Freien haben:
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Pressemitteilung zur Podiumsdiskussion „Wir sind die 95% - City Tax für die Freie Szene – Eine Investition in die Zukunft“ am 21.1.2013
City Tax: Unterfinanzierung und Selbstausbeutung der freien KünstlerInnen beenden
Am 21. Januar 2013 diskutierten, eingeladen von der Koalition der Freien Szene Berlin, Kulturstaatssekretär André Schmitz und die Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler über die in Hamburg eingeführte und in Berlin einzuführende City Tax. Vor gefülltem Saal wurden dabei einmal mehr die Schwierigkeiten dargestellt, die zusätzlichen Steuereinnahmen ab 2014 gegenüber anderen Interessen zur Verwendung für Kultur überhaupt, erst Recht für die Freie Szene zu erstreiten. In Hamburg sind aus der Kultur- und Tourismustaxe zwar Mittel für die etablierte Kultur und tourismusrelevante Events, allerdings nur knappe 5% für freie Projektförderung über den Elbkulturfonds vorgesehen.
In Berlin stehen die Zeichen viel günstiger als in Hamburg, bekennen sich hier doch sogar die Wirtschafts- und Tourismusverbände wie IHK Berlin und visit Berlin deutlich zum Erhalt der vitalen und bewegten freien Szene und fordern die Politik zu einer Umsteuerung auf. Der Rat für die Künste und der Deutsche Bühnenverein erklärten sich solidarisch mit der Forderung, 50% der City Tax für die Freie Szene zu verwenden. Die kulturpolitischen Sprecher Berlins sprachen sich fraktionsübergreifend dafür aus. Und auch die Haushaltspolitiker der Regierungsfraktion zeigten sich im letzten Jahr offen gegenüber einer Verwendung der zusätzlichen Steuereinnahmen für die „empfindlich gefährdete“ freie Kunstszene. All diese Erklärungen spiegeln den unumstrittenen Wert, den die freien Künste in der Berliner Kulturlandschaft haben: als Motor und Labor für neue, disziplinen- und raumüberschreitende ästhetische Ansätze und Produktionsformate, als Kooperationspartner für die Institutionen, als Netzwerk internationaler Szenen.
Noch mehr Schulterschlüsse werden aber auf allen Linien vonnöten sein, denn André Schmitz sortierte realpolitisch schon im Vorfeld aus dem 10-Punkte-Programm der Koalition der Freien Szene aus: Das Thema der angemessenen Bezahlung für professionelle künstlerische Arbeit könne im Kontext der City Tax sicherlich nicht angegangen werden.
Bereits seit 2009, gemeinsam mit den Vertretungen des Tanzes und seit Februar 2012 innerhalb der Koalition der Freien Szene fordert der LAFT Berlin Honoraruntergrenzen für durch das Land geförderte Projekte der darstellende Künste und die dafür notwendige Etaterhöhung der Projektförderung. Die Korrektur der massiven Schieflage der Berliner Kulturförderung ist die dringend anstehende Gestaltungsaufgabe für die Berliner Kulturpolitik. Die City Tax bietet nun die Chance, mit frischem Geld der chronischen Unterfinanzierung und Selbstausbeutung der freien KünstlerInnen entgegenzuwirken.
Der LAFT Berlin fordert daher, die zusätzlichen Einnahmen aus der City Tax 2014 gemäß den gemeinsamen Forderungen im 10-Punkte-Papier der Koalition der Freien Szene zu verwenden. Er wiederholt seine Forderung an die Berliner Kulturpolitik, die strukturelle Benachteiligung der freien darstellenden Künste zu beenden durch:
- die Erhöhung der Fördertöpfe für freie Projekte und der Konzeptförderung im Haushalt 2014 /15 zur Einführung von Honoraruntergrenzen und zur praktischen Herstellung der theoretisch angelegten Durchlässigkeit zwischen den Fördersäulen,
- die strukturelle Anpassung der bestehenden Förderinstrumente in den darstellenden Künsten an die künstlerische Praxis (Wiederaufnahmeförderung, Festivalförderung und Drittmittelfonds),
- die Abschaffung der Regelförderung innerhalb des Hauptstadtkulturfonds,
- Schaffung von Orten mit eigenen Produktionsetats für die freie Szene,
- Evaluation und Juryprinzip für alle öffentlich Geförderten, auch die Institutionen,
- Schaffung besserer räumlicher und finanzieller Rahmenbedingungen.
Der Vorstand des LAFT Berlin, Berlin, den 24.01.2013
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