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2012-10-25 München: Ausstellungseröffnung "Brenne und sei dankbar"

in 2012 22.10.2012 11:46
von Forumsleitung • Forumsleitung | 2.035 Beiträge

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Liebes Publikum,

ganz herzlich möchte ich Sie im Namen von TESTSET zur Ausstellung
»brenne und sei dankbar« - Eine Wanderausstellung für Theater- und
Tanzschaffende und ihr Publikum in Deutschland
- die im Rahmen des
Internationalen Tanzfestivals DANCE 2012 in München gezeigt wird, einladen.

"brenne und sei dankbar"
Gasteig München, Foyer Carl-Orff-Saal
Eröffnung: Do 25. Oktober, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Do 25. Oktober bis Sa 3. November, täglich 8-23 Uhr
,

Die Ausstellung »brenne und sei dankbar« beleuchtet interessante
Einzelaspekte der kulturpolitischen und finanziellen Grundsituation
sowie der Arbeits- und Lebensbedingungen von Freien Tanz- und
Theaterschaffenden in Deutschland.

Konzept und Realisierung:
TESTSET - Gesche Piening und Ralph Drechsel, München. (www.testset.org)

Die Wanderausstellung startete im Juni 2012 in der Akademie der Künste,
Berlin, tourt seither durch Deutschland und wird an
Freien Theater- und Tanzhäusern, bei Festivals der Freien Szene und in
Ausbildungsstätten gezeigt.

Informationen zum Tourplan:
http://www.geschepiening.de/testset/tourdaten/
Pressestimmen unter:
http://www.geschepiening.de/testset/presse/

Allgemeine Informationen:
www.testset.org
http://www.dance2012.de/Programm/RAHMENP...0Keersmaeker-2/

Wir freuen uns, Sie in der Ausstellung begrüßen zu dürfen

Herzlich, Ihre Gesche Piening und Ralph Drechsel (TESTSET)

---

Hintergrund:

Deutschlands Tanz- und Theaterlandschaft sticht im internationalen
Vergleich aufgrund ihrer Dichte, ihrer Vielfalt, ihrer hohen
künstlerischen Qualität sowie ihrer positiven Resonanz beim Publikum
hervor. Diese Tatsache verdankt sie nicht zuletzt der Bedeutung, die in
Deutschland den Darstellenden Künsten zugesprochen wird – als
ästhetische und kulturelle Ausdrucksform und als wichtige
gesellschaftliche Stimme.

Das Deutsche Theatersystem mit seinen Staats-, Stadt- und Landestheatern
ist weltweit einzigartig. Seit den 1960er Jahren hat sich daneben eine
zweite, zunehmend wichtige Säule der professionellen Darstellenden
Künste entwickelt – die Freie Tanz- und Theaterszene.

Das „Freie Theater“ wollte explizit Politisches Theater sein und betonte
seine strukturelle und ästhetische Unabhängigkeit von den
traditionsreichen Staats-, Stadt- und Landestheatern. Etablieren konnte
die Freie Tanz- und Theaterszene sich, indem sie mit großer
Experimentierfreude und avantgardistischer Freiheit neue Formen
erforschte und gesellschaftlich relevante Themen behandelte, sich an
ungewöhnliche, theaterferne Orte vorwagte, neue Zielgruppen erschloss
und dabei interdisziplinär, genreübergreifend und oft international
agierte. Viele Innovationen und Errungenschaften, die die Freie Tanz-
und Theaterszene hervorgebracht hat, beeinflussen heute wiederum die
Arbeit an Staats-, Stadt- und Landestheatern sowie an den Hochschulen
der Darstellenden Künste. Die einstmalige Polarität zwischen beiden
Systemen existiert heute so nicht mehr. Vielmehr ist das Verhältnis
durch Interdependenzen und verschiedene Kooperationsformen gekennzeichnet.

Die Freie Tanz- und Theaterszene besteht aus unabhängigen,
professionellen Einzelkünstlern und Künstlergruppen, die künstlerisch
und finanziell eigenverantwortlich produzieren. Für diese gibt es
verschiedene Möglichkeiten der öffentlichen Unterstützung, wenn auch auf
einem deutlich niedrigeren finanziellen Niveau als für Staats-, Stadt-
und Landestheater.

Die angespannte finanzielle Lage in Ländern und Kommunen bedroht jedoch
diese Vielfalt. Die Kulturnation Deutschland sucht mehr und mehr, ihre
kulturellen Aktivitäten marktwirtschaftlichen Prinzipien zu unterziehen,
um mit immer weniger Geld Leistungsfähigkeit und Effizienz zu steigern.
– Für Kunst- und Kulturschaffende sind die Folgen einschneidend. Für
viele Theater- und Tanzschaffende sowie Bühnenbetreiber wird es
zunehmend schwieriger, ausreichend Finanzmittel zu erhalten, um das
vorhandene künstlerische Potential unabhängig von Verwertungszwängen
abrufen zu können.

Die Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen für
Künstlerinnen und Künstler steht paradigmatisch für die Flexibilisierung
der Arbeitsmärkte und Entwicklungen auch in anderen Bereichen unserer
Gesellschaft – der Kunst kommt hier eine fragwürdige Vorreiterrolle zu.

Um die derzeitige wirtschaftliche, soziale und arbeitsrechtliche Lage
der Tanz- und Theaterschaffenden der Freien Tanz- und Theaterszene in
Deutschland in seiner ganzen Komplexität zu dokumentieren, hat der Fonds
Darstellende Künste in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Freier
Theater und den Landesverbänden Freier Theater sowie mit zahlreichen
weiteren Partnern 2008 – 2010 den »Report Darstellende Künste«
erarbeitet und Ende 2010 publiziert. Dessen Ergebnisse sind
Ausgangspunkt und Grundlage für die Ausstellung »brenne und sei dankbar«.

Die Wanderausstellung wird nach der Premiere in der Akademie der Künste,
Berlin, in weiteren Bundesländern an Freien Theaterhäusern und in
Ausbildungsstätten gezeigt werden. Tourdaten: www.testset.org

Gefördert durch: das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den
ver.di-Bundesvorstand – Fachgruppe Theater und Bühnen.
Mit freundlicher Unterstützung durch: die Akademie der Künste, Berlin,
den Bundesverband Freier Theater e.V. (BuFT) und den Fonds Darstellende
Künste e. V.

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