2012-10-24 Frankfurt - Labor für performatives Forschen: Öffentliche Räume
2012-10-24 Frankfurt - Labor für performatives Forschen: Öffentliche Räume
in 2012 13.09.2012 10:10von Pressestelle (gelöscht)
labor für performatives forschen 2012:
öffentliche räume
24.-28. Oktober 2012
in der Evangelische Akademie Hessen und Nassau e. V. (Römer 9)
Römerberg 9 Frankfurt
Eine Veranstaltung von laPROF
in Kooperation mit flux – Theater in Hessen unterwegs und Evangelische Akademie Hessen und Nassau e. V. Römerberg 9
Labore mit red park, Diana Wesser und LIGNA
Zeitgenössische Formen haben die Arbeitsweisen in den darstellenden Künsten grundlegend verändert. Viele Künstler/innen betrachten ihre Arbeit als Forschung, beim Umgang mit gesellschaftlichen Themen steht Recherche im Mittelpunkt. Doch auch wenn immer wieder von künstlerischem Forschen gesprochen wird, fehlen Möglichkeiten, sich darüber auszutauschen und erworbenes Wissen weiterzugeben.
Das labor für performatives Forschen will dort ansetzen und mit immer neuen Schwerpunktthemen das Nachdenken darüber im Bereich der Darstellenden Künste stärken. Dazu sollen Künstler/innen und Wissenschaftler/innen in kleinen Laboren mit den Teilnehmern ihre jeweiligen Herangehensweisen an das Thema vorstellen und gegenseitig fruchtbar machen, dabei können kleine gemeinsame Performances entstehen.
Als erstes Schwerpunktthema haben wir „öffentliche Räume“ gewählt. Für dieses Thema eignet sich Frankfurt hervorragend. In dieser „global city“ ist der öffentliche Raum Ort, an dem Politik sichtbar wird: Themen wie Überwachung und Sicherheitsdiskurs, Gentrifizierung und Vertreibung gesellschaftlicher Minderheiten oder die Umwandlung von öffentlichen Raum in teilprivatisierte Konsumräume sind liegen quasi auf der Straße.
Das Labor ist auch eine Möglichkeit, zeitgenössische Kunstformen praktisch kennenzulernen. In diesem Sinne laden alle an diesem Thema Interessierten ein, teilzunehmen und gemeinsam unter bestimmten Apekten öffentliche Räume zu erkunden.
Kuratiert von Jan Deck
Mittwoch 24.10.
10:00-10:30 Begrüßung und Einführung Jan Deck
10:30-11:30 Künstlerisches Forschen und öffentlicher Raum: Vortrag Prof. Dr. Patrick Primavesi (Theaterwissenschaftler Universität Leipzig)
11:30-12:30 Gastkünstler stellen ihre künstlerischen Arbeiten vor
12:30-14:00 gemeinsame Mittagspause
14:00-19:00 Parallele Labore
Donnerstag 25.10.
10:30-12:00 Vortrag und Gespräch Anne Vogelpohl
12:00-14:00 Mittagspause
14:00-19:30 Parallele Labore
Freitag 26.10.
10:30-12:00 Vortrag und Gespräch Verena Kuni
12:00-14:00 Mittagspause
14:30-19:30 Parallele Labore
Samstag 27.10.
10:30-12:00 Vortrag und Gespräch Ralph Fischer
12:00-14:00 Mittagspause
14:30- 19:30 Parallele Labore
Sonntag 28.10.
10:30- 12:00 Vortrag und Gespräch Ellen Bareis
12:00-14:00 Mittagspause
14:00 – 17:00 Präsentation der einzelnen Labore
Änderungen möglich, aktuelles Programm unter www.laprof.de
Labore
labor 1: red park (Frankfurt/Wien): Alltagsforschung
red park arbeitet seit 2003 auf den Terrains von Performance und Live-Art. Zahlreiche Arbeiten basieren auf der Aneignung performativer Modelle des Alltagslebens wie Expeditionen und Einkaufsbummel oder nutzen Textformen wie Listen und Gebrauchsanweisungen. Das 2010 von ihnen gegründete „Institut für Alltagsforschung“ arbeitet u.a. einem zu einer Forschungsstation umgebauten Wohnwagen. So werden Expeditionen in scheinbar ganz normale Paralleluniversen durchgeführt, um direkt vor Ort den Alltag im 21. Jahrhundert erforschen zu können. Dieses Projekt bildet den Kontext ihres Labors.
labor 2: Diana Wesser (Leipzig): Das Unsichtbare der Stadt
Diana Wesser arbeitet schwerpunktmäßig mit (Audio)Walks, partizipatorischen Projekte und Site-Specific Performances. Gemeinsam mit der englischen Architektin und Theoretikerin Helen Stratford gründete sie das kollaborative Duo urban (col)laboratory. In ihrem Labor untersucht sie die unsichtbaren Routinen, Regeln und Gesten, mit denen Orte produziert werden und das im Stadtraum vorhandene Potential ungeplanter Nutzung. Mittels performativer Übungen und Interventionen wird ein sinnlicher Zugang erforscht, der dem Denken neue Informationen liefert, um Übersehenes, Unbeachtetes und Unterschätztes in den Fokus zu holen. Es ist auch eine Einladung, sich den urbanen Raum zweckentfremdet anzueignen.
labor 3: LIGNA (Hamburg) Konsumräume
Den Arbeiten von LIGNA ist gemein, dass sie ihr Publikum als zerstreutes Kollektiv von ProduzentInnen begreifen. In temporären Assoziationen kann es unvorhersehbare, unkontrollierbare Effekte hervorbringen, die die Ordnung eines Raumes herausfordern. Eines der von LIGNA dafür entwickelten Modelle ist das Radioballett: Über Kopfhörer empfangen Radiohörerinnen und -hörer eine Choreographie der verbotenen und ausgeschlossenen Gesten an einem vormals öffentlichen, inzwischen privatisierten Ort und unterlaufen damit seine Kontrollmaßnahmen. Im Kontext ihrer bislang in Frankfurt erarbeiteten Projekte „Auf zur zerstreuten Barrikade“ (Innenstadt) und „Die Verschwörung der Flaneure“ (MyZeil) beschäftigt sich ihr Labor mit Konsumräumen an der Grenze zwischen Privatisierung und öffentlichem Raum.
WissenschaftlerIinnen
Labor 1: Alltagsforschung
Anne Vogelpohl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Flexibilisierung des Alltagslebens, vergleichende Stadt- und Quartiersforschung, Leitbilder der Stadtentwicklung, externe Beratung in der Stadtpolitik.
Labor 2: Das Unsichtbare der Stadt
Prof. Dr. Verena Kuni ist Kunstwissenschaftlerin und lehrt am Institut für Kunstpädadogik der Goethe Universität Frankfurt und forscht u.a. zum Thema des Unsichtbaren in der Stadt./ Ralph Fischer ist Studienleiter für Kulturwissenschaft an der Evangelischen Akademie in Frankfurt am Main. Er forscht zu Performance, zeitgenössischem Tanz und künstlerischen Grenzbereichen.
Labor 3: Konsumräume
Prof. Dr. Ellen Bareis ist Soziologin und lehrt an der FH Ludwigshafen. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind gesellschaftliche Ausschließung und Partizipation, sowie Einkaufs- und Konsumräume.
Weitere ReferentInnen
Prof. Dr. Patrick Primavesi ist Professor am Institut für Theaterwissenschaften der Universität Leipzig. Zu seinen Forschungs- und Publikationsschwerpunkten gehören u.a. Theorie und Praxis gegenwärtiger Formen von Theater bzw. Tanz und Performance sowie Interventionen im urbanen Raum.
Jan Deck ist Politikwissenschaftler und arbeitet als freier Dramaturg, Kurator und Regisseur. Zudem ist er Geschäftsführer von laPROF und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes freier Theater.
Informationen unter:
069/15024673 oder info@laprof.de
Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und des Kulturamtes Frankfurt
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